Cloud-Szenarien – wie CloudEO ein Leasing-Modell für Geo-Daten realisiert

CloudEOBeim Thema Cloud steht oft die Infrastruktur im Vordergrund. Wie sich zukünftig auch fachlich orientierte Datendienste über die Cloud vermarkten lassen, das zeigt ein Blick auf das Münchner Startup CloudEO, das sich auf das Leasing von Geodaten spezialisiert hat.

 

 

Ein Blick auf die Erde ist normalerweise teuer. Ein Datensatz von Deutschland beispielsweise kostet mindestens eine Million Euro – wenn man detailliert Geländedaten extrahieren will und den Datensatz kauft. Man kann sich die Daten aber auch leihen. Das ist jedenfalls das Business-Modell von CloudEO (EO = Earth Observation). Das Startup betreibt unter cloudeo-ag.com eine Plattform, die zunächst die Satelliten- und Geodaten verschiedener Hersteller sammelt und auf seiner Plattform bereitstellt.

CloudEO_Header_1 Im nächsten Schritt stellt die Plattform auch die Services für die Verarbeitung der Geodaten bereit. „Um diese Daten interpretieren und nutzen zu können, bietet unser Portal entsprechende Fernerkundungs- und Anwendungslösungen als Software as a Service“, berichtet Dr. Manfred Krischke, CEO CloudEO AG.

Eine Plattform, die Daten zu den Entwicklern bringt

Diese Services liefert CloudEO als virtuelle Desktops aus. Geo-IT-Entwickler können dann experimentieren, ob sich mit den Daten interessante Services bauen lassen.

Der Kreislauf: CloudEO sammelt die Daten (links), stellt Anwendungen für ihre Bearbeitung bereit (Mitte) und ermöglicht es so den Partnern, Geo-Services zu entwickeln (rechts oben).
Der Kreislauf: CloudEO sammelt die Daten (links), stellt Anwendungen für ihre Bearbeitung bereit (Mitte) und ermöglicht es so den Partnern, Geo-Services zu entwickeln (rechts oben).

Die Firma green spin, ein Partner von CloudEO, kombiniert beispielsweise die Erdbeobachtungsdaten von Satelliten und regionale Klimadaten und erstellt so ein Modell für das Erntewachstum. Dieses Modell erleichtert es Landwirten, effizienter zu wirtschaften, Düngemittel gezielt einzusetzen und Umweltauflagen einzuhalten.

Diesen Service bietet green spin ebenfalls auf der Plattform an: Mit dem CloudEO Store steht schließlich eine moderne Online-Vermarktungs- und Verkaufsplattform bereit. Dabei ist sowohl der Satellitendaten-Betreiber als auch CloudEO am Umsatz beteiligt.

Leasen, Auswerten per SaaS und Vermarkten

Mit diesen drei Schritten – Daten leasen, Auswertung-Applikationen als SaaS und seiner Vermarktungsplattform – deckt CloudEO ein komplettes Wertschöpfungsmodell ab. „Die Kosten sind an das Nutzungsmodell angepasst“, erläutert Dr. Krischke. „Viele Daten sind für die Entwicklung frei verfügbar, andere sind als Zeitlizenzen für Projektarbeit oder über ein Revenue-Share-Modell erhältlich.“ Damit sind solche Services mit geringen Kosten umsetzbar, da die gesamte Geo-IT – von Daten über Software bis hin zur IT-Infrastruktur – nach Nutzung bezahlt werden.

Die Geo-Daten sind in verschiedenen Nutzungsmodellen erhältlich. Geo-Entwickler wählen das Modell, das aus ihrer Sicht wirtschaftlich sinnvoll ist.
Die Geo-Daten sind in verschiedenen Nutzungsmodellen erhältlich. Geo-Entwickler wählen das Modell, das aus ihrer Sicht wirtschaftlich sinnvoll ist.

Auf CloudEO können die Satellitendaten-Betreiber also ihre Daten anbieten, ohne sie zu verkaufen – „destillieren“ wie es Dr. Krischke nennt. „Das Ganze ist ein effektives Zugriffsmodell“, erläutert Dr. Krischke. „Die einen wissen, wie man Satelliten ins Weltall schießt und die Daten bereitstellt, die anderen wissen, wie man die Daten ausliest für ihre Kunden, deren Bedürfnisse sie kennen. Und wir bringen alle zusammen.“

So erlaubt es diese einzigartige Infrastruktur, Projekte zu bearbeiten, Anwendungen zu entwickeln, zuverlässige Geo-Services zu betreiben und diese weltweit zu vermarkten. Dank CloudEO entstehen Anwendungen für Städteplanung, Landesentwicklung und Katastrophenschutz. Der Store gewährt einen Einblick in die bunte Welt der Erdbeobachtung.

Cloud-Einsatz senkt die Kosten

Die Cloud ermöglicht nicht nur dieses Geschäftsmodell, sie senkt auch die Kosten für die Bereitstellung. So kommen wichtige Teile der IT-Infrastruktur von dem Münchner Provider Global Access. Auch der Store läuft im dortigen Rechenzentrum. Einen detaillierten Bericht über die Services finden Sie als PDF hier bei Global Access.