PaaS-Projekt bei Kienzle Automotive treibt Digitalisierung – Gefahrengut-Portal auf Azure-Basis

Immer mehr Systemhäuser bringen mit PaaS ihre Anwendungen in die Cloud. Wie die Infrastruktur aus der Cloud als Basis für eine Lösung dienen kann, zeigt folgender Referenzbericht.
Kienzle Automotive ist Spezialist für Telematik-Systeme und schon seit Jahrzehnten Partner der Transportwirtschaft. Daher hat Kienzle immer wieder nach Ansätzen gesucht, wie sich die Daten aus den Black-Boxen der LKWs nutzen lassen, die beständig ihre präzise Position und zahlreiche weitere Informationen senden.

„Aufgrund unserer Erfahrung mit Telematik-Systemen haben wir erkannt, dass sich aus solchen Daten ein Alarmportal für Gefahrenguttransporte entwickeln ließe“, erläutert  Dr. Ralf Kolb, Leiter Geschäftsbereich Telematik der Kienzle Automotive GmbH.

Telematik-Portal soll Gefahren identifizieren

Das Konzept sah vor, die Rohdaten aus Telematiksystemen automatisiert einzusammeln, zu aggregieren und zeitnah auszuwerten. „Das Portal sollte beispielsweise Geschwindigkeitsüberschreitungen oder zu starke Bremsmanöver erkennen und entsprechend Berichte bereitstellen, damit Speditionen rasch darauf reagieren können“, berichtet Kolb.

Alle Module der Plattform kommunizieren über den Service Bus von Azure.
Alle Module der Plattform kommunizieren über den Service Bus von Azure.

Da die große Datenmenge in Echtzeit ausgewertet werden sollte und Kienzle noch nicht wusste, wie viele Kunden es dort anbinden würde, erforderte das Projekt eine hochverfügbare und skalierbare IT-Infrastruktur.

Daher zog Kienzle Automotive den Microsoft-Partner prodot für die Umsetzung heran. Prodot brachte dann Azure ins Spiel. „Mit den Azure-Technologien steht uns eine hoch verfügbare Plattform zur Verfügung, die darüber hinaus Cloud-Dienste wie E-Mail und SMS sowie Mobile Push und individuelle Berichte bietet“, erklärt Mischa Hüschen, CEO von prodot in der Referenz. „Damit lässt sich das Portal vollständig in der Cloud abbilden.“

Flexible Azure-Plattform senkt Betriebskosten

So begann prodot 2012, die Architektur zu entwerfen. Nach fünfmonatiger Entwicklung lief die Plattform stabil. Sie liest die Telemetrie- und Fahrzeugdaten teilweise alle fünf bis zehn Sekunden aus, um Änderungen zeitnah zu erfassen.

Ein großer Vorteil ist, dass sich die Azure-Plattform beliebig skalieren lässt – auch global. „Damit können wir rasch neue Kunden mit beliebig vielen Fahrzeugen hinzunehmen“, bestätigt Kolb. „Zudem gewährleistet die hoch verfügbare Infrastruktur, dass wir stets die strengen Service Level Agreements einhalten.“

Überwachung aus der Cloud erhöht Sicherheit

Alle Module der Plattform kommunizieren über den Service Bus von Azure.

Das Portal alarmiert Speditionen zeitnah bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und unterstützt sie dabei, einem festgelegten Prozess zu folgen. Das hat die Zahl sicherheitsrelevanter Ereignisse deutlich reduziert, so der Tenor.

Wie gut diese Lösung funktioniert, zeigt die Referenz am Beispiel der Praxair Deutschland GmbH – der Spezialist für technische Gase ist einer der ersten Kunden auf dem Portal. Zudem hat Kienzle ein Safety-Scoring für Fahrer entwickelt. Diese mobile App basiert auf den Azure Mobile Services.

PaaS macht Provider nicht arbeitslos

Die Referenz ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass PaaS zwar eine grundlegende Infrastruktur bietet. Aber solche „Self Service“ Cloud-Dienste erfordern immer noch IT-Partner, die darauf aufsetzen und daraus Managed Services bauen. Beispielsweise beschreibt die Referenz, warum prodot die Architektur modular angelegt hat.

Solches Know-how holen sich Systemhäuser gern ins Haus, um sich selbst auf die Kundenlösung konzentrierten zu können. „Wir verfolgen das Portal immer unter dem Blickwinkel des Nutzens und weniger der Technik“, resümiert Kolb. „Denn die Infrastruktur dazu verschafft uns ein Partner wie prodot.“

Weitere Details zu dem Projekt lesen Sie in dieser Casestudy, die Microsoft auf seinem Portal veröffentlicht hat.